Der Etang de Berre und seine Biodiversität

Die geografischen und geologischen Besonderheiten des Étang de Berre und seiner Ufergebiete erklären die große Besonderheit der Flora und Fauna dieses Ökosystems, das den Étang de Berre zu einem Biotop von weltweiter Bedeutung macht, einen „Hotspot“ der Artenvielfalt. Die Ufer des Salzsees sind reich an biologisch wichtigen Zonen, insbesondere an Feuchtgebieten.
So zählt das Gebiet um den See herum mehr als 3 000 Hektar Lebensraum mit einer reichen Artenvielfalt, besonders durch die Mannigfaltigkeit seiner Fauna: 359 Vogelarten, 53 Säugetierarten, davon 16 Fledermausarten, 19 Reptilienarten, 9 Amphibien-Taxa, 135 Arten von Tagfaltern, 52 Arten von Libellen und Wasserjungfern und 74 Arten von Grashüpfern, Grillen und Heuschrecken (Orthoptera).

Außerdem leben im Étang de Berre und seinem ökologischen Komplex einige bedrohte Tier- und Pflanzenarten, von denen mehrere endemisch sind: der Europäische Aal (Wanderfisch), Limonium duriusculum (endemische Küstenpflanze), Myotis capaccinii (Langfußfledermaus), Westschermaus (Kleinsäuger), Parachondrostoma toxostoma (Flussfisch) oder die Gerandete Jagdspinne. Der ökologische Komplex des Étang de Berre ist seit dem Jahr 1995 ein regelmäßiges Zuhause für über 20.000 Wasservögel, was aus diesem Gebiet eines der wichtigsten Stätten Südeuropas für die Beobachtung und den Schutz der Avifauna macht.
 
Dieser natürliche Reichtum kommt konkret durch die Existenz in den Ufergebieten des Étang de Berre von sechs biologisch äußerst wertvollen Schutzzonen zum Ausdruck, die dem Conservatoire du littoral gehören und eine Gesamtfläche von 1 200 Hektar einnehmen: das Domaine du Ranquet (78 ha), das Gebiet Bolmon (720 ha), das Gebiet der Poudrerie (117 ha), Petite Camargue (88 ha), Marais de la Tête noire (20 ha) und Étang du Pourra (157 ha).
Die Beobachtung von Vogelarten konzentriert sich auf ein paar bemerkenswerte Naturräume: auf den Küstenstreifen des Étang de Berre und der Mittelmeerküste sowie auf ein paar Punkte am Canal de Caronte. Der Großteil der Hügel sowie die Stadtgebiete sind relativ wenig erforscht. Die Planung von Bestandsverzeichnissen wäre eine Möglichkeit, die Kenntnis der Artenvielfalt in der nahen Umgebung zu verfeinern, aber auch die Arten auf dem Gebiet der Kommune, ihre Populationen und ihren jeweiligen vorschriftsmäßigen Schutzstatus genauer zu bestimmen.
 
Bemerkenswerte Arten:

 Überwinternde Avifauna in den Feuchtgebieten: Schwarzhalstaucher, Haubentaucher, Flamingo, Schwarzkopfmöwe, Brandseeschwalbe
 Arten, die in Felsen oder offenen Milieus zu Hause sind: Europäischer Uhu, Wanderfalke, Häherkuckuck, Haubenlerche
 Perleidechse, Psammodromus edwarsianus (Unterart des Spanischen Sandläufers)
 Helianthemum marifolium, Helianthemum ledifolium, Ophrys aurelia, Orphys splendida, Allium chamaemoly, Ononis mitissima, Cressa cretica, Polygonum robertii
  •  - © Otmartigues / SergeT
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