Die Canebière
Historische Anlage und DenkmalPräsentation
Die Canebière wurde 1666 im Zuge der von Ludwig dem XIV. angeordneten Stadterweiterung angelegt. Ihr Name wurde vom provenzalischen Wort „Canebe“, Hanf, abgeleitet, der an die Seilmacher erinnert, die hier seit dem Mittelalter ansässig waren. Die Canebière wurde jedoch erst Ende des 18.
Jahrhunderts bis zum Hafen verlängert, als das Grand Arsenal verlegt wurde. Die großartigen Gebäude der ehemaligen Prunkstraße entstanden erst im Anschluß an diese Verlängerung.
Das Second Empire (1852 - 1870) und die Kolonialzeit bringen tiefgreifende Veränderungen des Stadtbilds mit sich: breite Straßenzüge werden angelegt, großartige Gebäude werden errichtet und ein neuer Hafen entsteht. Während der dritten Republik (1871 - 1840) erlebt die Canebière dank der Cafés, großen Hotels und Geschäfte, die zahlreiche Intellektuelle und Geschäftsleute anziehen, ihre Blütezeit.
Sie erwirbt nun Weltruhm und wird schon bald zu einem Symbol für die Hafenstadt Marseille. Offiziell führt die Canebière seit 1928 vom Alten Hafen bis zur Kirche Les Réformés, da sie erst ab diesem Datum die Rue Noailles und die Allées de Meilhan mit einschließt.
Einige der an der Canebière stehenden Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Abschließend sei noch erwähnt, dass der berühmte Weihnachtsmarkt von Marseille seit 1803 auf den ehemaligen Allées de Meilhan stattfindet.
Das Café Turc war eins der ersten exklusiven Cafés auf der Canebière und seit 1850 ein Muss für alle Orient-Reisenden. Zur Rue Prince de Beauvau hin lag ein orientalisch eingerichteter Salon. In der Mitte des Hauptsaals thronte ein monumentaler Springbrunnen auf dem eine Uhr angebracht war, die ein Symbol für die Weltoffenheit von Marseille war, und gleichzeitig die Uhrzeit in der Türkei, China, Arabien und Europa anzeigte. Das prächtige Dekor und die besondere Atmosphäre des Café Turc inspirierten mehr als nur einen Schriftsteller. Kurz nach dem ersten Weltkrieg wurde das Café Turc geschlossen.
Die Oper
Die Marseiller sind seit jeher Opern- und Theaterliebhaber gewesen. Zahlreiche, über die ganze Stadt verteilte Bühnen zeugen im Übrigen von dieser Begeisterung der Bevölkerung für die darstellende Kunst. Das "Grand Théâtre" konnte jedoch erst 1781 durch den Verkauf der Arsenale erbaut werden. Der Kaufvertrag legte nämlich fest, dass auf dieser Parzelle einzig eine Oper erbaut werden könnte. Das Grundstück, welches das Ministerium der Handelsmarine an die Stadt Marseille abgetreten hatte, wurde drei Jahre später von einer Theatergruppe unter der Leitung des Genuesers Rapalli erworben. Dieser ließ auf dem Gelände großartige Wohnhäuser erbauen, was zu einem außerordentlichen Preisanstieg führte. Der weitläufige Gebäudekomplex wurde zum Mittelpunkt des nun entstehenden Stadtviertels, und die umliegenden Straßen wurden nach berühmten Komponisten und Dichtern (Corneille, Molière, Lulli …) sowie großen Vertretern des Königshauses in der Provence benannt.
Das "Grand Théâtre", ein Werk des Architekten Bernard, wurde 1787 eingeweiht. Er schuf diesen der Musik und dem Tanz geweihten Tempel im neoklassizistischen Stil. 1919 wurden Bühne und Saal vollständig durch einen Brand zerstört nur die tragenden Wände und die Steinfassade mit den vorgebauten ionischen Säulen blieben erhalten. Von 1921 bis 1924 wurde die Oper unter der Leitung des Architekten Gaston Castel, Sozius von Raymond Ebrard, im Art Déco-Stil wieder aufgebaut. Castels Idee war, eine Vielfalt von Künstlern zu bitten, an dem Bau mitzuwirken, und dies in den verschiedensten Bereichen: Malerei, Skulptur, Mosaik, Kunstschmiedearbeiten, usw.
Die Fassade schmücken die vier Allegorien von Sartorio, sowie, auf dem Kranzgesims darüber, der Satz: "Die Kunst verfügt über die Schönheit der Aphrodite, den Rhythmus des Apollo, das Gleichgewicht der Pallas, und verdankt Dionysos ihre Lebendigkeit".
Sehenswert im Inneren:
Der Fries über der Bühne, "Geburt der Schönheit", von Antoine Bourdelle, in rotem Stuck auf goldenem Hintergrund im großen Foyer zwei prächtige Vasen, die speziell für diesen großen Raum in der Manufaktur von Sèvres hergestellt wurden, Deckengemälde von Carrera in leuchtenden Farben, die den Mythos von Orpheus und Eurydike darstellen.
Die Besonderheit des Gebäudes liegt in der harmonischen Verbindung des neoklassizistischen Stils des 18. Jahrhunderts mit dem Art Déco der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Die Marseiller Oper ist weltweit eines der wenigen Beispiele von im Art Déco-Stil gestalteten öffentlichen Bauten.
Hôtel du Louvre et de la Paix.
Das vom Architekten Pot entworfene Gebäude zählt sicherlich zu einem der schönsten in ganz Marseille. Gegenwärtig hat sich das Geschäft C&A in seinen Räumen niedergelassen. Der monumentale Eingang wird von vier stattlichen Karyatiden eingerahmt, welche die Kontinente Europa, Asien, Amerika und Afrika verkörpern.
Das Hotel zählte zu den exklusivsten und verfügte über 250 Zimmer, 20 Salons und 2 Restaurants. Betrieben wurde es bis 1941, als es von der französischen Marine zunächst beschlagnahmt und danach gekauft wurde. Anschließend wurde es jedoch von der deutschen Kriegsmarine besetzt. Nach dem Krieg richtete die französische Marine wieder ihre Büros in dem Gebäude ein und nutzte die Säle für Veranstaltungen und als Offiziersmesse… Das Dekor war zu dieser Zeit noch im Originalzustand erhalten.
1980 wurde der Bau, nachdem er 3 Jahre lang leer stand und verfiel, verkauft. Beim Umbau blieben nur die Fassade, die Treppe und die Salons erhalten, die unter Denkmalschutz stehen. 1984 öffnete das Geschäft C&A seine Pforten. Im Inneren ist links die Treppe zu sehen, und hinter unscheinbaren Türen am Ende des Geschäfts versteckt liegen die beiden prächtigen Salons aus der Glanzzeit des Grand Hotel du Louvre et de la Paix. In diesem Hotel wurde zum ersten Mal in Marseille der Film "L'entrée du train en gare de La Ciotat" (die Ankunft eines Zuges im Bahnhof von La Ciotat) der Brüder Lumière vorgeführt.
Hôtel de Noailles.
Dieses schöne Hotel wurde 1865 vom Architekten Bérengier erbaut. Verglichen mit dem Hotel Louvre et Paix ist das Gebäude mit dem zentralen Vorbau und Giebeldreieck eher nüchtern. Die Fassade wird von dreieckigen und geschwungenen Giebeln bestimmt, die sich gegenseitig abwechseln. Das Luxushotel, in dem bedeutende Persönlichkeiten wie auch Künstler und Politiker abzusteigen pflegten, wurde bis 1979 betrieben.
Im übrigen waren sämtliche Hotels der Rue Noailles so berühmt, dass ihnen in der lokalen Zeitung sogar eine eigene Rubrik gewidmet wurde. Heute ist das "Noailles", das nach wie vor zu einer der besten Adressen in Marseille gehört, ein Bürogebäude.
Les allées de Meilhan
Die Allées de Meilhan bilden den letzten Abschnitt der Canebière. Der Ausbau im Jahr 1666 sah eine öffentliche Promenade vor den Toren der Stadt vor. Die Bauarbeiten wurden 1775 unter der Leitung des Intendanten der Provence, Sénac de Meilhan, abgeschlossen. Die Allee war damals berühmt für ihre Tanzlokale, in denen sich die jungen Leute amüsierten.
Der Stil der Gebäude unterscheidet sich grundlegend von dem der auf der Canebière und der Rue Noailles stehenden Bauten, die zum Großteil Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurden. Hier findet man übrigens, wie auf dem Boulevard Longchamp auch, die klassischen Marseiller Häuser mit drei Fenstern. Auf diesem Teilstück der Canebière findet der alljährliche Weihnachtsmarkt statt, eine der lebendigsten und beliebtesten Traditionen in Marseille.
Am Ende der Revolution begann ein in der Altstadt lebender Marseiller mit der Serienfertigung von geformten und bemalten Tonfiguren, den "Santouns", was so viel heißt wie kleine Heilige, welche zu Weihnachten die Krippen der Familien bevölkerten. Bei der Schaffung dieser charaktervollen Figuren ließ sich Jean-Louis Lagnel vom Leben auf der Straße und den Berufen der damaligen Zeit anregen. Die Geschichte des Weihnachtsmarkts reicht bis in die Tage vor der französischen Revolution zurück, und macht ihn somit zum ältesten Markt für provenzalische Krippenfiguren.
Weihnachten 1803 bauten erstmals drei Händler an der Kreuzung der Canebière mit dem Cours Saint Louis ihre Stände auf, um ihre Santons zum Kauf anzubieten. Der kleine, von der Stadt eher nur geduldete Markt entwickelte sich rasch und erfreute sich großer Beliebtheit. Im Jahr 1886 wurde der Markt dann auf die Allées de Meilhan verlegt. Der Weihnachtsmarkt von Marseille wird jedes Jahr am letzten Sonntag im November eröffnet und dauert bis zum 31. Dezember. Zur feierlichen Eröffnung, die nach der berühmten, in provenzalischer Sprache abgehaltenen Messe der Santon-Kunsthandwerker in der Kirche Saint-Vincent de Paul les Réformés stattfindet, die wir im Anschluss vorstellen werden, spielen Tambourin-Gruppen vor einem zahlreichen, Jahr für Jahr wiederkehrenden Publikum auf.
Musikpavilon
Der Musikpavillon mit seiner Eisenstruktur wurde 1911 errichtet und ersetzte einen alten Pavillon aus Holz. Ein Wallace-Trinkbrunnen, von dem eine weitere Ausführung im Park Longchamp steht, wurde um 1930 aufgestellt.
Das „Monument aux Mobiles“.
Das „Monument aux Mobiles“ wurde 1894 für die im Krieg von 1870 gefallenen Soldaten errichtet. Es zeigt die Verkörperung des bewaffneten Frankreichs, zu deren Füßen tapfere Soldaten liegen. Das Gefallenendenkmal ist häufig der Ausgangspunkt von Demonstrationen, die je nach Protestziel den Weg über die Canebière und dem Alten Hafen zum historischen Rathaus oder zur Präfektur einschlagen. Häufig gehen hier aber auch Paraden und Umzüge los, wie z. B. am Nationalfeiertag, dem 14. Juli, oder beim Karneval, wo die Helden des Tages unter dem Jubel des stets zum Feiern aufgelegten Publikums stolz ihre Kostüme auf der Canebière vorführen!
Kirche Les Réformés.
Im 14. Jahrhundert ließen sich die Augustiner-Eremiten am Alten Hafen nieder, wo heute die Kirche Saint-Ferréol steht. Im 16. Jahrhundert wurde der Orden reformiert, und der daraus hervorgehende Bettlerorden erbaute am Ende der Canebière ein neues Kloster. Während der Revolution wurden die Mönche jedoch zerstreut. Im Jahre 1803 wurde in dem ständig anwachsenden Viertel eine neue Gemeinde gegründet. Ein Priester der 1625 vom Heiligen Vinzenz von Paul gegründeten Kongregation der Mission wurde zum ersten Pfarrer bestellt. Die neue Kirche wurde nach den Plänen des Architekten Reybaud im neugothischen Stil erbaut. Geweiht wurde sie im Jahr 1888. Hundert Jahre später wurde der Verein ASPRA ins Leben gerufen, um das Bauwerk zu erhalten. Im Jahr 1998 wurden endlich 4 Glocken in einem der beiden Kirchtürme installiert, die vom Boden der Krypta aus gemessen 69 Meter hoch aufragen, und somit Aufschluss über die imposanten Ausmaße der Kirche geben.
Sehenswertes im Innern: die von Didron geschaffenen Kirchenfenster mit Darstellungen der wichtigsten Szenen aus der Bibel sowie provenzalischer Heiligen. Außerdem die Taufbecken, der Hochaltar aus Marmor, Lapislazuli, Onyx, vergoldeter Bronze mit Emailverzierungen, die Kanzel, der aus dem Jahr 1999 stammende Altar aus Marmor mit dem alten Kommunionstisch, die vom Marseiller Bildhauer Botinelly geschaffene Skulptur des Christus auf dem Grabtuch.
Das Second Empire (1852 - 1870) und die Kolonialzeit bringen tiefgreifende Veränderungen des Stadtbilds mit sich: breite Straßenzüge werden angelegt, großartige Gebäude werden errichtet und ein neuer Hafen entsteht. Während der dritten Republik (1871 - 1840) erlebt die Canebière dank der Cafés, großen Hotels und Geschäfte, die zahlreiche Intellektuelle und Geschäftsleute anziehen, ihre Blütezeit.
Sie erwirbt nun Weltruhm und wird schon bald zu einem Symbol für die Hafenstadt Marseille. Offiziell führt die Canebière seit 1928 vom Alten Hafen bis zur Kirche Les Réformés, da sie erst ab diesem Datum die Rue Noailles und die Allées de Meilhan mit einschließt.
Einige der an der Canebière stehenden Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Abschließend sei noch erwähnt, dass der berühmte Weihnachtsmarkt von Marseille seit 1803 auf den ehemaligen Allées de Meilhan stattfindet.
Das Café Turc war eins der ersten exklusiven Cafés auf der Canebière und seit 1850 ein Muss für alle Orient-Reisenden. Zur Rue Prince de Beauvau hin lag ein orientalisch eingerichteter Salon. In der Mitte des Hauptsaals thronte ein monumentaler Springbrunnen auf dem eine Uhr angebracht war, die ein Symbol für die Weltoffenheit von Marseille war, und gleichzeitig die Uhrzeit in der Türkei, China, Arabien und Europa anzeigte. Das prächtige Dekor und die besondere Atmosphäre des Café Turc inspirierten mehr als nur einen Schriftsteller. Kurz nach dem ersten Weltkrieg wurde das Café Turc geschlossen.
Die Oper
Die Marseiller sind seit jeher Opern- und Theaterliebhaber gewesen. Zahlreiche, über die ganze Stadt verteilte Bühnen zeugen im Übrigen von dieser Begeisterung der Bevölkerung für die darstellende Kunst. Das "Grand Théâtre" konnte jedoch erst 1781 durch den Verkauf der Arsenale erbaut werden. Der Kaufvertrag legte nämlich fest, dass auf dieser Parzelle einzig eine Oper erbaut werden könnte. Das Grundstück, welches das Ministerium der Handelsmarine an die Stadt Marseille abgetreten hatte, wurde drei Jahre später von einer Theatergruppe unter der Leitung des Genuesers Rapalli erworben. Dieser ließ auf dem Gelände großartige Wohnhäuser erbauen, was zu einem außerordentlichen Preisanstieg führte. Der weitläufige Gebäudekomplex wurde zum Mittelpunkt des nun entstehenden Stadtviertels, und die umliegenden Straßen wurden nach berühmten Komponisten und Dichtern (Corneille, Molière, Lulli …) sowie großen Vertretern des Königshauses in der Provence benannt.
Das "Grand Théâtre", ein Werk des Architekten Bernard, wurde 1787 eingeweiht. Er schuf diesen der Musik und dem Tanz geweihten Tempel im neoklassizistischen Stil. 1919 wurden Bühne und Saal vollständig durch einen Brand zerstört nur die tragenden Wände und die Steinfassade mit den vorgebauten ionischen Säulen blieben erhalten. Von 1921 bis 1924 wurde die Oper unter der Leitung des Architekten Gaston Castel, Sozius von Raymond Ebrard, im Art Déco-Stil wieder aufgebaut. Castels Idee war, eine Vielfalt von Künstlern zu bitten, an dem Bau mitzuwirken, und dies in den verschiedensten Bereichen: Malerei, Skulptur, Mosaik, Kunstschmiedearbeiten, usw.
Die Fassade schmücken die vier Allegorien von Sartorio, sowie, auf dem Kranzgesims darüber, der Satz: "Die Kunst verfügt über die Schönheit der Aphrodite, den Rhythmus des Apollo, das Gleichgewicht der Pallas, und verdankt Dionysos ihre Lebendigkeit".
Sehenswert im Inneren:
Der Fries über der Bühne, "Geburt der Schönheit", von Antoine Bourdelle, in rotem Stuck auf goldenem Hintergrund im großen Foyer zwei prächtige Vasen, die speziell für diesen großen Raum in der Manufaktur von Sèvres hergestellt wurden, Deckengemälde von Carrera in leuchtenden Farben, die den Mythos von Orpheus und Eurydike darstellen.
Die Besonderheit des Gebäudes liegt in der harmonischen Verbindung des neoklassizistischen Stils des 18. Jahrhunderts mit dem Art Déco der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Die Marseiller Oper ist weltweit eines der wenigen Beispiele von im Art Déco-Stil gestalteten öffentlichen Bauten.
Hôtel du Louvre et de la Paix.
Das vom Architekten Pot entworfene Gebäude zählt sicherlich zu einem der schönsten in ganz Marseille. Gegenwärtig hat sich das Geschäft C&A in seinen Räumen niedergelassen. Der monumentale Eingang wird von vier stattlichen Karyatiden eingerahmt, welche die Kontinente Europa, Asien, Amerika und Afrika verkörpern.
Das Hotel zählte zu den exklusivsten und verfügte über 250 Zimmer, 20 Salons und 2 Restaurants. Betrieben wurde es bis 1941, als es von der französischen Marine zunächst beschlagnahmt und danach gekauft wurde. Anschließend wurde es jedoch von der deutschen Kriegsmarine besetzt. Nach dem Krieg richtete die französische Marine wieder ihre Büros in dem Gebäude ein und nutzte die Säle für Veranstaltungen und als Offiziersmesse… Das Dekor war zu dieser Zeit noch im Originalzustand erhalten.
1980 wurde der Bau, nachdem er 3 Jahre lang leer stand und verfiel, verkauft. Beim Umbau blieben nur die Fassade, die Treppe und die Salons erhalten, die unter Denkmalschutz stehen. 1984 öffnete das Geschäft C&A seine Pforten. Im Inneren ist links die Treppe zu sehen, und hinter unscheinbaren Türen am Ende des Geschäfts versteckt liegen die beiden prächtigen Salons aus der Glanzzeit des Grand Hotel du Louvre et de la Paix. In diesem Hotel wurde zum ersten Mal in Marseille der Film "L'entrée du train en gare de La Ciotat" (die Ankunft eines Zuges im Bahnhof von La Ciotat) der Brüder Lumière vorgeführt.
Hôtel de Noailles.
Dieses schöne Hotel wurde 1865 vom Architekten Bérengier erbaut. Verglichen mit dem Hotel Louvre et Paix ist das Gebäude mit dem zentralen Vorbau und Giebeldreieck eher nüchtern. Die Fassade wird von dreieckigen und geschwungenen Giebeln bestimmt, die sich gegenseitig abwechseln. Das Luxushotel, in dem bedeutende Persönlichkeiten wie auch Künstler und Politiker abzusteigen pflegten, wurde bis 1979 betrieben.
Im übrigen waren sämtliche Hotels der Rue Noailles so berühmt, dass ihnen in der lokalen Zeitung sogar eine eigene Rubrik gewidmet wurde. Heute ist das "Noailles", das nach wie vor zu einer der besten Adressen in Marseille gehört, ein Bürogebäude.
Les allées de Meilhan
Die Allées de Meilhan bilden den letzten Abschnitt der Canebière. Der Ausbau im Jahr 1666 sah eine öffentliche Promenade vor den Toren der Stadt vor. Die Bauarbeiten wurden 1775 unter der Leitung des Intendanten der Provence, Sénac de Meilhan, abgeschlossen. Die Allee war damals berühmt für ihre Tanzlokale, in denen sich die jungen Leute amüsierten.
Der Stil der Gebäude unterscheidet sich grundlegend von dem der auf der Canebière und der Rue Noailles stehenden Bauten, die zum Großteil Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurden. Hier findet man übrigens, wie auf dem Boulevard Longchamp auch, die klassischen Marseiller Häuser mit drei Fenstern. Auf diesem Teilstück der Canebière findet der alljährliche Weihnachtsmarkt statt, eine der lebendigsten und beliebtesten Traditionen in Marseille.
Am Ende der Revolution begann ein in der Altstadt lebender Marseiller mit der Serienfertigung von geformten und bemalten Tonfiguren, den "Santouns", was so viel heißt wie kleine Heilige, welche zu Weihnachten die Krippen der Familien bevölkerten. Bei der Schaffung dieser charaktervollen Figuren ließ sich Jean-Louis Lagnel vom Leben auf der Straße und den Berufen der damaligen Zeit anregen. Die Geschichte des Weihnachtsmarkts reicht bis in die Tage vor der französischen Revolution zurück, und macht ihn somit zum ältesten Markt für provenzalische Krippenfiguren.
Weihnachten 1803 bauten erstmals drei Händler an der Kreuzung der Canebière mit dem Cours Saint Louis ihre Stände auf, um ihre Santons zum Kauf anzubieten. Der kleine, von der Stadt eher nur geduldete Markt entwickelte sich rasch und erfreute sich großer Beliebtheit. Im Jahr 1886 wurde der Markt dann auf die Allées de Meilhan verlegt. Der Weihnachtsmarkt von Marseille wird jedes Jahr am letzten Sonntag im November eröffnet und dauert bis zum 31. Dezember. Zur feierlichen Eröffnung, die nach der berühmten, in provenzalischer Sprache abgehaltenen Messe der Santon-Kunsthandwerker in der Kirche Saint-Vincent de Paul les Réformés stattfindet, die wir im Anschluss vorstellen werden, spielen Tambourin-Gruppen vor einem zahlreichen, Jahr für Jahr wiederkehrenden Publikum auf.
Musikpavilon
Der Musikpavillon mit seiner Eisenstruktur wurde 1911 errichtet und ersetzte einen alten Pavillon aus Holz. Ein Wallace-Trinkbrunnen, von dem eine weitere Ausführung im Park Longchamp steht, wurde um 1930 aufgestellt.
Das „Monument aux Mobiles“.
Das „Monument aux Mobiles“ wurde 1894 für die im Krieg von 1870 gefallenen Soldaten errichtet. Es zeigt die Verkörperung des bewaffneten Frankreichs, zu deren Füßen tapfere Soldaten liegen. Das Gefallenendenkmal ist häufig der Ausgangspunkt von Demonstrationen, die je nach Protestziel den Weg über die Canebière und dem Alten Hafen zum historischen Rathaus oder zur Präfektur einschlagen. Häufig gehen hier aber auch Paraden und Umzüge los, wie z. B. am Nationalfeiertag, dem 14. Juli, oder beim Karneval, wo die Helden des Tages unter dem Jubel des stets zum Feiern aufgelegten Publikums stolz ihre Kostüme auf der Canebière vorführen!
Kirche Les Réformés.
Im 14. Jahrhundert ließen sich die Augustiner-Eremiten am Alten Hafen nieder, wo heute die Kirche Saint-Ferréol steht. Im 16. Jahrhundert wurde der Orden reformiert, und der daraus hervorgehende Bettlerorden erbaute am Ende der Canebière ein neues Kloster. Während der Revolution wurden die Mönche jedoch zerstreut. Im Jahre 1803 wurde in dem ständig anwachsenden Viertel eine neue Gemeinde gegründet. Ein Priester der 1625 vom Heiligen Vinzenz von Paul gegründeten Kongregation der Mission wurde zum ersten Pfarrer bestellt. Die neue Kirche wurde nach den Plänen des Architekten Reybaud im neugothischen Stil erbaut. Geweiht wurde sie im Jahr 1888. Hundert Jahre später wurde der Verein ASPRA ins Leben gerufen, um das Bauwerk zu erhalten. Im Jahr 1998 wurden endlich 4 Glocken in einem der beiden Kirchtürme installiert, die vom Boden der Krypta aus gemessen 69 Meter hoch aufragen, und somit Aufschluss über die imposanten Ausmaße der Kirche geben.
Sehenswertes im Innern: die von Didron geschaffenen Kirchenfenster mit Darstellungen der wichtigsten Szenen aus der Bibel sowie provenzalischer Heiligen. Außerdem die Taufbecken, der Hochaltar aus Marmor, Lapislazuli, Onyx, vergoldeter Bronze mit Emailverzierungen, die Kanzel, der aus dem Jahr 1999 stammende Altar aus Marmor mit dem alten Kommunionstisch, die vom Marseiller Bildhauer Botinelly geschaffene Skulptur des Christus auf dem Grabtuch.
Öffnungszeitraum (e)Vom 01/01 bis 31/12, täglich.
Allgemeine Informationen
- Umgebungen :
- Stadtzentrum
- In der Stadt
- Park :
- Park
Services, Besichtigungen, Animationen
- Historisches Erbe :
- Historisches Erbe
- Römerstraße
Name, Anschrift und Telefonnummer
Die Canebière
13001
Marseille
Tel. : +33 4 91 00 00 00
FICHE_INFO_SIMPLE_LIBELLE_DESTINATION
La Canebière
13001
Marseille
GPS-Koordinaten
Breitengrad : 43.297129
Längengrad : 5.379721
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Kulturaktivitäten
Diese Stadtwanderung beginnt auf der Canebière: Sie führt Sie bis zum Palais Longchamp und seinem monumentalen Brunnen.
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Wegbeschreibung :
- Distanz : 2.1
- Wegdauer/Tag (Minuten) : 60